Die Fachgruppe SOS Schweiz besteht seit 2006. Seit Frühling 2017 heisst die Fachgruppe eduqueer.
Ihr Anliegen ist die Thematisierung der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentiät in den Schulen. Damit soll der Diskriminierung gegenüber homo- und bisexuellen sowie transidenten Kindern und Jugendlichen entgegengewirkt und dadurch ihre physische und psychische Gesundheit gefördert werden.
Grund für die höhere Gefährdung durch Suizid, Depressionen und Sucht bei homo- und bisexuellen Jugendlichen und Transjugendlichen ist nicht die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität, sondern die auf Homo- und Transphobie beruhende Diskriminierung und Gewalt in der Gesellschaft und in den Schulen.
Sexuelle Orientierung beschäftigt alle Jugendlichen im Verlaufe ihrer Entwicklung. Während dieser Prozess von den meisten heterosexuellen Jungen und Mädchen als normal empfunden wird, müssen sich homo- und bisexuelle Jugendliche damit auseinandersetzen, dass sie “anders” fühlen als viele Gleichaltrige.
Die Schule spielt in dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle, da die Kinder und Jugendlichen dort einen grossen Teil ihrer Zeit verbringen.
Die Fachgruppe lässt sich von den folgenden Grundsätzen leiten:
- Die Sexualpädagogik muss in allen Schulstufen vermittelt werden, angepasst an das Alter der Schüler_innen (vertikale Ebene).
- Die Sexualpädagogik und insbesondere die sexuelle Orientierung soll in allen Fächern, wo es sich aus dem Kontext ergibt (horizontale Ebene) thematisiert werden.
- Homosexualität kommt in allen Bereichen vor. Homosexualität darf nicht allein auf einer biologischen Ebene- und überhaupt nicht ausschliesslich im Bereich Gesundheit behandelt werden, sondern gehört auch zu den Themen wie Beziehung, Liebe, Kunst, Geschichte, Politik usw.
- Eine Thematisierung der sexuellen Orientierung im Zusammenhang mit Diversity, Minderheiten, Menschenbildern und Persönlichkeitsentwicklung ist zudem auch ein wichtiger Beitrag an eine tolerante Gesellschaft, die sich ihrer Vielfalt bewusst ist und darauf baut.