beziehungs-weise

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Diese CD-ROM ist mehr als ein Lehrmittel im herkömmlichen Sinne. Sie bietet eine Linksammlung für die Lehrperson, die bis ins Detail gehen möchte, sowie Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler.

Die Kapitel sind jeweils mit gegensätzlichen Begriffen betitelt: “männlich und weiblich”, “Nähe und Distanz”,”Fantasie und Körperlichkeit”, “Natur und Kultur”, “Genuss und Verzicht”, “Entblössung und Verhüllung”, “Identität und Identitätskrise”, “Zärtlichkeit und Gewalt”, “Bindung und Freiheit”, “Werden und Vergehen”, “Gesundheit und Krankheit”, “Mittelalter und frühe Neuzeit”.

Die jeweiligen Themen wie z.B. Homosexualität werden entweder in den entsprechenden Kapiteln oder nach Stichworten gesucht. Das Lehrmittel schöpft die Möglichkeiten einer CD-ROM nicht voll aus und bleibt sehr nahe beim Buchcharakter.

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Hier ist der ganze Inhalt online veröffentlicht…

Diese CD-ROM ist sehr ausführlich. Sie bezieht zum Beispiel auch die virtuelle Seite der Sexualität mit ein und scheut nicht davor, auch Schattenseiten der Sexualität zu thematisieren wie harte Pornografie oder sexuelle Gewalt.

Sexualität wird in engen Bezug zu Respekt und Verantwortung gebracht. Die Nennung von Tantra oder Taoismus ist ein interessanter Aspekt, da für einmal eine fernöstliche Lehre ins Gebiet der westlichen Sexualpädagogik vordringt.

Die Materialsammlung geht auf vieles ein, was im täglichen Leben zu sehen und zu erfahren ist, z.B. pornografische Bilder oder die alltägliche Berieselung mit Darstellungen schöner Körper.

Der Aufbau ist sachlogisch. Die Lehrperson ist nicht an ein starres Gebilde gebunden, sondern kann frei von sich aus die Themen auswählen, die sie behandeln möchte. Die Arbeitsblätter sind so gestaltet, dass eine Auseinandersetzung mit dem Stoff nötig ist. Gelernt wird also durch die Arbeit mit dem Lernstoff.

Form/Inhalt:

Kommt das Thema Homosexualität/Bisexualität/sexuelle Orientierung vor?
Ja.

Welche Aspekte werden dargestellt?
Ausser dem sexuell-biologischen und dem soziologischen Aspekt wird noch die geschichtliche Entwicklung der Homosexualität gezeigt. Ausserdem wird der Einsatz der Lesben- und Schwulenorganisationen für die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung von Homosexualität thematisiert.

Als Beispiel ein Zitat aus dem Abschnitt Homosexualität (1.4.1.2): “Homosexualität ist wie eine ursprüngliche Anlage und kann weder als widernatürlich noch krank bezeichnet werden. Sie ist deshalb auch nicht behandlungsbedürftig. Menschen mit dieser sexuellen Orientierung haben im Gegenteil das Recht, ihre Sexualität frei und ohne Diskriminierung im Rahmen der auch für Heterosexuelle gültigen gesetzlichen Bestimmungen zu leben. Dies beinhaltet auch die gleichen Rechte in Bezug auf die gewählten Lebensformen, für welche immer noch politisch gekämpft werden muss.”

Wie wird das Thema präsentiert?
Das Thema wird anhand von Sachtexten entweder Erwachsenen oder Jugendlichen präsentiert, dazu gibt es Arbeitsblätter. Die Arbeitsblätter sind eine gute Unterstützung für die Lehrperson. Sie behandeln
die Häufigkeit von Homosexualität, die eigene Einstellung und die Wertungen der Gesellschaft zur Homosexualität und das Coming-out.

Wie werden Homo- und Bisexualität gewertet?
Homosexualität wird als gleichwertige Variante der möglichen sexuellen Orientierungen dargestellt. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass die “Einteilung in Heterosexualität, weibliche und männliche Homosexualität sowie Bisexualität auch eine theoretische Vereinfachung Homosexualität sowie Bisexualität auch eine theoretische Vereinfachung” ist, welche “nicht allen sexuellen Verhaltensweisen von Frauen und Männern gerecht wird” (Kapitel 1.4.1.1).

Wie wird das Thema benannt?
Das Thema wird unter verschiedenen Stichworten angesprochen.

Werden Lesben und Schwule gleichwertig behandelt?
Ja.

Werden geschlechtergerechte Sprachformen verwendet?
Ja.

Weitere Informationen

Schläpfer, Johannes Ernst
Dörig, Andrea
Widmer, Pius
2010
Fachstelle für Aids- und Sexualfragen

Stufe:
Primarstufe
Sekundarstufe I
Sekundarstufe II